Anleitung zur Selbstbehandlung mit EFT

Als Erstes denkt man bei EFT an ein Problem, das unerwünschte Gefühle auslöst. Entweder man befindet sich bereits in einem emotionalen Zustand oder man ruft diesen absichtlich hervor, indem man an eine konkrete belastende Situation denkt, z. B. bearbeitet man Prüfungsangst, indem man sich die gefürchtete zukünftige Situation vorstellt und diese mit EFT bearbeitet oder eine vergangene Situation, die immer noch belastende Gefühle auslöst, wenn man daran denkt.

Es sollte immer eine möglichst konkrete Situation sein, an die man denkt, nicht nur ein allgemeines Thema. Je konkreter und umgrenzter die Situation, umso schneller und leichter erzielt man Ergebnisse.

Schätzen Sie ein, wie stark die Belastung durch dieses Problem zwischen 0 und 10 ist, jetzt in diesem Moment in der Gegenwart, wenn Sie jetzt daran denken. Dabei heißt null: keine Belastung, während 10 die stärkste vorstellbare Belastung ist. Die Bewertung durch eine Zahl hilft dabei, nach der Behandlung zu beurteilen, wie stark sich die Belastung verringert hat.

Als nächstes streichen Sie sich kreisförmig von innen nach außen über die linke Seite der Brust (Herzgegend) und wiederholt dabei dreimal einen selbstakzeptierenden Satz wie

Ich akzeptiere mich, auch wenn ich Angst vor der Führerscheinprüfung habe. oder:

Ich bin völlig in Ordnung, auch wenn ich mich so sehr über das unverschämte Verhalten meiner Kollegin gestern ärgere.

Dann denken Sie einfach an das Problem, während Sie die Punkte von oben nach unten mit einem, zwei oder drei Fingern klopfen – an jedem Punkt jeweils so, wie es für Sie am angenehmsten ist. Sie können jeden Punkt so kurz oder lange klopfen, wie es für Sie angenehm ist. Ich selbst klopfe meist 10 bis 30 Mal an jeder Stelle.  Das Gute ist: Sie können bei dieser Technik keine wirklichen Fehler machen, Sie spüren selbst, ob es Ihnen gut tut.

Wenn sie alle Punkte von oben nach unten geklopft haben spüren Sie kurz nach, ob sich durch das Klopfen etwas verändert hat. Wenn Sie vor dem Klopfen die Belastung durch eine Zahl benannt haben, können sie jetzt der Belastung wieder eine Zahl zuordnen und dadurch konkreter machen, ob und wie stark sich etwas verändert hat.

Das ist für den Anfang schon alles. Es gibt zu dieser Methode natürlich noch viel mehr zu wissen und zu lernen,  aber das ist das Grundrezept.

Auf der unten gezeigten Abbildung sehen Sie die Punkte, die geklopft werden, normalerweise von oben nach unten. Ich lade sie ein, es gleich einmal an sich selbst auszuprobieren.

Wenn Sie ausgeprägte Belastungserlebnisse oder Traumata in Ihrer Vergangenheit erlebt haben, klopfen Sie bitte zunächst ohne Thema. Einfach um herauszufinden, ob Ihnen die Methode gut tut.  Falls Entspannung für Sie problematische Gefühle auslöst, was teilweise bei ausgeprägten Traumatisierungen vorkommt, ist EFT im Moment vielleicht nicht die richtige Methode zur Selbstanwendung für Sie. Da EFT gerade auch bei den Folgen von traumatischen Erlebnissen sehr hilfreich ist, empfehle ich Ihnen, sich von mir oder einen anderen EFTerfahrenen Therapeuten unterstützen zu lassen.

Meistens reduzieren sich die belastenden Gefühle  nach dem ersten Klopfdurchgang, lösen sich aber oft noch nicht vollständig auf. Man macht dann weitere Durchgänge, bis die Belastung möglichst auf null gesunken ist. Manchmal passiert es auch, dass durch die Beschäftigung mit einem Thema die Belastung zunächst ansteigt, weil die Gefühle in Bewegung kommen. Auch das ist ein Zeichen, dass die Methode etwas bewirkt. Normalerweise beruhigen sich dann bei den nächsten Durchgängen  die  Gefühle wieder. Menschen, die ausgeprägte traumatische Erfahrungen hinter sich haben, benötigen manchmal die Unterstützung durch einen erfahrenen Therapeuten, um die Methode hilfreich für sich anwenden zu können.

Zum Üben und Kennenlernen können Sie die Technik auch einfach ohne die Konzentration auf ein bestimmtes Problem anwenden. Es ist auch generell zur förderlich für Entspannung, Gesundheit des Wohlbefindens ohne Beschäftigung mit einem Problem regelmäßig zu klopfen, z. B. täglich morgens nach dem Aufwachen oder abends vor dem Einschlafen.

Hier also die Anleitung:

 


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